Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938
Im Rahmen des Politik Unterrichtes, hat sich die Klasse BiF12A gemeinsam mit ihrem Politiklehrer Ali Bostanci mit der Reichspogromnacht vom 9./10. November 1938 beschäftigt und hat das Synagogen-Denkmal auf der Hilde Shermann-Zander Straße und das Holocaust Denkmal am Europaplatz besucht.
„Zu Beginn unseres Rundgangs sind wir gemeinsam als Klasse zum Hauptbahnhof gegangen, um dort die erste Gedenkstätte für die Opfer der Judenverfolgung zu besuchen. Eine schlichte, aber eindrucksvolle Tafel erinnert an das Leid und Unrecht, das an diesem Ort begann (siehe Bild). Unser zweiter Halt führte uns zur Alten Stadtbibliothek. Dort entdeckten wir mehrere Gedenkstätten, die an die schrecklichen Ereignisse der Reichspogromnacht am 9. November 1938 erinnern (siehe Bild 2). Eine der Tafeln trug die berührende Inschrift:
„Zum Gedenken an die am 09.11.1938 verfolgten jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen.““
Die Synagoge, auf der Hilde Shermann- Zander Straße (damalig Blücherstraße 15-17), ist in dieser Nacht abgebrannt und ausgelöscht worden. Sie war das Gebetshaus für rund 1200 jüdische Bürgerinnen und Bürger, die im Gebiet der heutigen Stadt Mönchengladbach gelebt haben.
Vor der Bibliothek befand sich außerdem eine Gedenkstätte mit Kerzen, die wir selbst anzünden durften. Dieser Moment war besonders bewegend. Wir erfuhren, dass sich an der Hausnummer 15–17 einst eine Synagoge befand, die in jener Nacht in Brand gesteckt und vollständig zerstört wurde. Während wir die Kerzen entzündeten, wurde uns bewusst, wie tief diese Nacht in die Geschichte unserer Stadt eingegriffen hat.
Unser nächster Stopp war die Jüdische Gemeinde. Schon von außen fiel uns die Polizeistreife auf, die das Gebäude schützt – ein Zeichen dafür, dass jüdisches Leben auch heute noch besonderer Achtsamkeit bedarf. Wir betrachteten die Gedenktafeln und übersetzten die Inschrift am Eingang:
„Denn mein Haus soll ein Bethaus für alle Völker heißen.“
Dieser Satz hat uns sehr beeindruckt, weil er von Frieden, Offenheit und Zusammenhalt spricht – Werte, die damals brutal mit Füßen getreten wurden.
Wir haben bei der Gemeinde geklingelt, in der Hoffnung, mit jemandem sprechen zu können, der uns noch mehr über die Geschichte erzählen kann. Leider blieb die Tür für uns verschlossen – ein Moment, der uns nachdenklich machte.
Zum Abschluss besuchten wir die Stolpersteine vor der Jüdischen Gemeinde (Hausnummer 54). Auf den kleinen Messingplatten standen Namen wie „Bamberger“, „Rose“ und „Tykoschinski“, sowie die Jahre, in denen diese Familien deportiert und ermordet wurden.
Traurig war, dass einige der Steine mit Kerzenwachs beschmiert waren – als wäre die Erinnerung selbst verschleiert. Das hat uns betroffen gemacht.
Dieser Rundgang hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, Erinnerung lebendig zu halten. Die Orte, die wir besucht haben, erzählen Geschichten von Leid, Verlust – aber auch von Verantwortung und der Hoffnung, dass sich so etwas niemals wiederholt.
Wir tragen Verantwortung. Für unsere Geschichte und unsere Zukunft. Nur durch Erinnern und Respekt können wir eine Welt schaffen, in der jeder sicher und frei leben kann. Das Gedenken an die Opfer erinnert uns daran, dass Hass und Gewalt keinen Platz in unserer Gesellschaft haben dürfen. Gemeinsam sollten wir für ein Miteinander ohne Vorurteile eintreten. Nie wieder!“








